Verlorene Hoffnung

Caspar David Friedrich, 1823-1824, Hambuger Kunsthalle, Gemeinfrei, Quelle: Wikipedia

Caspar David Friedrich hat sich häufig mit der Verlorenheit des Menschen angesichts einer übermächtigen Natur auseinan-dergesetzt, einem der Hauptthemen der Romantik. Die Größenverhältnisse werden von der Natur aus gesehen, nicht vom Menschen, so dass dieser meist sehr klein dargestellt wird.

Das Bild ist, angesichts der Macht der Natur, ein Symbol für das unausweichliche Scheitern, nicht nur eines Projektes, sondern auch schon der Hoffnung auf das Gelingen.

Eine Zeitlang trug das Bild den Titel „Die verlorene Hoffnung“ und hat unter diesem Namen auch Bekanntheit errungen.

„Die verlorene Hoffnung“ – nicht nur als Name eines Schiffes, sondern auch allgemeiner interpretiert. Dieser Name des Bildes entstand aber aufgrund einer Verwechslung mit einem früheren Werk (1922, verschollen), bei dem auf dem Schiffswrack der Name „Hoffnung“ zu lesen war. Dieses hier heißt eigentlich „Das Eismeer“. Es wird u.a. interpretiert als Sinnbild der „allgemeinen Erstarrung in Deutschland“ unter der französischen Besatzung. (Vgl. J. C. Jensen, Caspar David Friedrich, Köln 1974, S. 205 ff.), wobei, „das Schiff den Freiheitsgedanken unter sich begräbt“. Es ist nun unter diesem Namen in Hamburg zu sehen, womit ich den oben fehlenden Titel hiermit nachliefere.

Ich sehe hier, vielleicht etwas subjektiv, einen Zusammenhang mit dem Bild von Géricault, aus dem letzten Beitrag, das ja von Peter Weiss als Sinnbild für den Wechsel der Hoffnung zur weniger hoffnungsvollen Erwartung gesehen wird. Meine persönliche Schlussfolgerung aber hier: Ebensowenig ein Schiff mit diesem Namen wie die Hoffnung an sich ist verloren gegangen!

Ich finde, das sollte sie auch grundsätzlich nicht.

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